Wie du ja vielleicht weißt, habe ich eine längere Zeit auch Ahnenforschung betrieben. Ziemlich schnell kommt man ja auch zu seinen Urgroßeltern (in diesem Fall Mütterlicherseits). Mein Urgroßvater Karl lebte von 1878 bis 1953. Somit habe ich ihn nie kennengelernt. Den „Überlieferungen“ nach, hatte er aber einige Eigenschaften, die ich bei mir wiedererkannt habe. Aber damit will ich dich gar nicht langweilen.
Vor kurzem stiess ich aber auf ein Foto seines Grabsteins. Dort stand aber nicht nur sein Name (Karl Herold), sondern in zweiter Reihe stand auch noch der Zusatz „Renz“. Darauf konnte ich mir lange keinen Reim machen. Vor kurzem stiess ich dann aber auf einen bis dahin nicht bekannten weitläufigen Verwandten, der ebenfalls einen Karl Herold mit den gleichen Geburtstagen- und Sterbedaten im Stammbaum hatte. Kurzum – ich habe ihn kontaktiert und mehrere Telefonate mit ihm geführt.
Er wußte viel mehr über meinen Urgroßvater, als ich mir erhofft hatte. Zum einen hat er das Mysterium des Zusatzes auf dem Grabstein gelöst. In dieser Zeit war es üblich, das man manchmal auch den Spitznamen, also wie er genannt wurde, mit auf den Grabstein geschrieben hatte. Und mein Urgroßvater wurde „der Renz“ genannt. Das kam daher, weil er zeitweise beim Zirkus Renz gearbeitet hatte. Zu welcher Zeit genau und wie lange konnte ich jedoch nicht in Erfahrung bringen.
Er soll dort als „Feuerschlucker“ oder „Feuerartist“ gearbeitet haben. Wie das so ausgesehen haben könnte habe ich mal versucht durch diese zwei Bilder darzustellen.
Im Zirkus kam mein Urgroßvater natürlich auch mit anderen Artisten und Zauberkünstlern in Kontakt. Als er dann meine Urgroßmutter kennenlernte, hat er auch zu Hause immer diverse Kunststücke zum Besten gegeben. Natürlich hat er nie die Tricks dahinter verraten. Das hat mit der Zeit extrem an Urgroßmutters Nerven gezerrt.
Wie sie sich dann doch revanchiert hat – und das auf clevere und magische Art – das ist eine andere Geschichte und soll im Beitrag „Großmutters Geheimnis“ erzählt werden.