Annika verfolge ich auf diversen Social-Media-Kanälen schon seit geraumer Zeit. Mich beeindrucken ihre Fotos und ihr Werdegang doch immer wieder. Um so mehr freut es mich, dass „Anni“ sich bereit erklärt hat, an meiner Interviewserie „Im Gespräch mit..“ mitzuwirken.
Wie bist du zur Fotografie gekommen ?
Ich bin ANNIKA DEUTSCH und fotografiere gefühlt irgendwie schon immer.. das liegt daran, dass meine Mutter begeisterte Hobbyfotografin war und wir schon immer ne Menge analoge Spiegelreflexkameras zu Hause hatten und da kann man sich ja denken, dass auch mich das „Fieber“ schon recht früh gepackt hat 😉
Zur Einschulung in die erste Klasse bekam ich dann meine erste eigene Kamera 🙂 Sie war gelb, analog und sie konnte Geräusche machen…man war das toll und ich unendlich glücklich ! Natürlich wurde sie gleich am selben Tag bei der Einschulungsaufführung ausprobiert. Schattenspielen und ich habe durchweg durchgeknipst…mit Blitz. Naja man kann sich sicher vorstellen, was man auf den Bildern sehen konnte…nicht ganz so viel. Aber egal!
Ich war so stolz, dass ich sie seitdem immer und überall mit hin nahm. Seitdem war die Fotografie in meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Übrigens, diese Bilder bewahre ich bis heute noch in einem ganz alten Fotoalbum auf 🙂
Was ist dein innerer Antrieb zu fotografieren ?
Immer wieder neues zu erlernen, nicht auf der Stelle zu treten und sich stets weiterzuentwickeln 🙂 Ich finde es ganz schrecklich irgendwo „stehen zu bleiben“. Denn dann hat man irgendwie doch schon verloren oder? Ich probiere auch immer wieder neue Sachen aus und versuche mich dadurch auch jedes Mal neu inspirieren zu lassen und es eben zu „meinem“ zu machen.
Wo liegt dein fotografischer Schwerpunkt ?
Ganz klar in der Portraitfotografie. Wobei ich dazu natürlich auch noch meine Hochzeiten und Paarfotografie (davon wird es in naher Zukunft bald auch mehr geben) zähle.
Warum gerade People-Fotografie, was fesselt dich daran ?
Ich fand Gesichter schon immer spannend. Und das tue ich auch heute noch. Ich finde es spannend wie jedes Porträt etwas anderes aussagt, da eben jeder Mensch und jeder Charakter anders ist. Ich war auch nie so, dass ich erstmal mit Blümchen und Entchen angefangen hätte, ich bin irgendwie direkt in die People-Fotografie eingestiegen.
Verdienst du mit der Fotografie dein Geld ?
Ja
Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben als Fotograf aus ?
So einen typischen Tag gibt es bei mir gar nicht. Jeder Tag ist anders, neu und spannend und gerade das ist es auch, was ich an meinem Beruf so liebe. An sich ist nämlich kein Tag gleich und ich freue mich jeden Morgen auf das, was kommen wird. Natürlich habe aber auch ich mal „langweilige“ Bürotage, wo ich nichts anderes mache als „Ablage“.. aber das gehört eben auch dazu oder ?!
Eigener Geschmack und Kundenwünsche – wie findest du die Balance ?
Das lässt sich eigentlich komplett und sehr gut kombinieren. Das Gute ist ja, dass eben Kunden genau wegen meinem Bildstil, meinem Style, dem „anni style“ zu mir kommen und eben genau solche Bilder wünschen 🙂 Von daher klappt da die Balance sehr gut..
Findest du es wichtig, die eigenen Bilder auch zu drucken ?
Ja total ! Ich finde es gibt nix besseres, als seine eignen Werke gedruckt in Händen zu halten. Diese Haptik macht das ganze nochmal viel intensiver. Ich finde es schade, wenn Bilder einfach so digital auf der Festplatte oder dem Rechner „vergammeln“ Ich finde Drucke sind doch nochmal das Highlight des ganzen !
Was ist dein Lieblingsequipment ?
So pauschal in der available Light Fotografie und für meinen Style würde ich jetzt mal behaupten, mein 50mm wie auch mein 35mm-Objektiv von Sigma art. Ich LIEBE diese Schärfe 🙂
Was macht für dich ein gutes Bild aus ?
Wenn es mir ins Auge springt und ich es nicht gleich wieder aus dem Sinn verliere.. Mich davon vielleicht sogar inspirieren lassen..
Was war die spannendste Geschichte, die du bei der Erstellung deiner Bilder erlebt hast ?
Hahhahah…da musste ich jetzt echt eben direkt mal lachen, weil mir eine echt lustige Story dazu einfällt .
Bei einem meiner Outdoor-Coachings, die ich gegeben habe, bin ich mit Model und der damaligen Teilnehmerin in einen nahe gelegenen Park gefahren, um dort ihr neu erlerntes Wissen gleich in die Praxis umzusetzen. Wir liefen also durch diesen weitläufigen Park, wo weit und breit kein Mensch zu sehen war und da dachte ich Moment mal…
Ich hatte es schon aus dem Augenwinkel gesehen, dachte aber, neeee Anni, da haste dich verguckt.. Ich drehte mich dann doch nochmal zur Seite…joa und dann wars dann doch so. Da lagen mitten im Park (und ich meine nicht geschützt von Bäumen oder so) auf der größten Wiese, die von jeder Seite eingesehen werden konnte zwei Menschen „aufeinander“ ..in eindeutiger Pose und Bewegung..
Naja dachte ich mir, die werden schon merken, dass sie jetzt nicht mehr allein sind. Haben sie auch, aber das war ihnen egal… lol
Hast du eine deiner Fotografien vor Augen bei der du sagen würdest, Ja, das ist meine beste Aufnahme ?
Klar sowas gibt es, aber immer phasenweise. Da auch ich mich stets weiterentwickele, kommen solche Momente immer wieder. Und ich kann jetzt so pauschal gar nicht sagen, DAS ist meine beste Aufnahme…das ändert sich mit der Zeit doch immer wieder 😉
Wie viel Zeit investierst du im Schnitt für die Nachbearbeitung deiner Bilder am Computer ?
Das kommt ganz auf den Bereich drauf an. Ich würde mal sagen, dass ich für meine Bilder mit available Light in der Regel so ca. 30 min pro Bild brauche.. +/- eben. Man kennt es ja.
Da ich mich aber aktuell auch mehr in die Beauty- und Studiofotografie stürze, brauche ich für diese Bearbeitung natürlich auch um einiges länger. Ich schätze mal, dass ich da dann schon mindestens 1 Std. pro Bild brauche.
Was sind deine Ziele für die sagen wir nächsten 2 Jahre ?
Wie gesagt möchte ich in nächster Zeit vermehrt auch in die Beautyfotografie gehen und mich dort auch weiterentwickeln und etablieren. Ich strebe an in nächster Zeit auch eben vermehrt meine Ergebnisse in Magazinen einzureichen und eben zu hoffen, dass hin und wieder etwas veröffentlich wird.
Und generell sind meine Ziele, dass mein Business immer weiter wächst ! Ich freue mich schon, wenn ich irgendwann mal eine „Angestellte“ habe. Denn ich muss sagen, hin und wieder fehlt es mir schon, dass ich, gerade wenn ich Büroarbeiten habe, keine Arbeitskollegen in dem Sinne an meiner Seite weiß.
Wie viel Zeit investierst du für Social Media ? (Blog, Netzwerke..)
Schon eine ganze Menge, denn gerade die soziale Medien sind meine „Hauptwerbeplattform“. Ich kann sagen, dass ich schon 80% meiner Kunden über Social Media generiere. Aber es macht mir wirklich Spaß ! Da ich gerne schreibe, habe ich auch kein Problem mal ratz fatz einen Text zu meinem Bild zu erstellen. Da muss ich sagen, dass mir das echt sehr leicht fällt..
Gibt es einen Tip, den du gerne an andere Fotografen weitergeben würdest ?
Wie gesagt, entwickelt euch immer weiter, tretet niemals auf der Stelle und lasst euch inspirieren. Das wohl wichtigste ist aber, dass ihr genau DAS machen solltet, was EUCH gefällt und nicht mit der Masse gehen solltet. Steht für das ein, was euch gefällt, für das was euer Stil ist und lasst euch niemals von anderen entmutigen !
Ich habe gelesen, das du auch Coachings, Workshops und Webinare gibst. Magst du uns etwas dazu erzählen ?
Na klar.. Also wie du schon erwähnt hast, biete ich alle drei Dinge an.. Ein Coaching wird ganz individuell auf den jeweiligen Teilnehmer zugeschnitten. Er schreibt mir vorab, was ihm wichtig ist und genau so konzipiere ich dann sein Coaching.
Bei den Workshops ist es mir wichtig, dass ich nie mehr als ca. 4 Teilnehmer/innen habe, denn ich mag solche großen Workshops mit 8 Personen und mehr nicht so wirklich. Ich kann mir da als Trainer einfach nicht vorstellen, dass man so vielen Menschen auf einmal gerecht werden kann. Und ich möchte ja auch, das meine Teilnehmer zufrieden und mit tollen Ergebnissen nach Hause gehen. Das soll jetzt aber nicht bedeuten, dass ich andere deswegen „verachte“ (hartes Wort, aber mir fiel gerade kein besseres ein..). Ich sage nur, dass ich es mir für mich eben nicht vorstellen könnte, so vielen Menschen auf einmal gerecht zu werden 🙂
Und dieses Jahr sind dann auch meine Webinare gestartet 🙂 Das erste im Sommer und das nächste sogar jetzt ganz bald…also am 28. November 2017. Das wird aber vorerst mein letztes Webinar gewesen sein… Dort haben meine Teilnehmer die Möglichkeit zu sehen, wie auch zu hören, wie ich ein komplettes Bild im „anni style“ bearbeite und können jederzeit via Chatfunktion Fragen stellen, die ich versuche möglichst direkt zu beantworten. Ich erklären Schritt für Schritt meinen Workflow und nach dem Webinar erhalten alle eine Aufzeichnung dessen, so dass sie alles von zu Hause noch einmal und vor allem immer wieder durchgehen können.
Zudem biete ich jetzt aber auch an meine Webinaraufzeichnung ohne Teilnahme am Webinar an sich zu erwerben..
Vielen Dank für diesen Einblick in deine Welt der Fotografie, Annika. Ich wünsche dir, dass deine Wünsche in Erfüllung gehen !
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