Auch FALKEN sind nur Menschen…

So oder so ähnlich muss die Überschrift dieser wahren Begebenheit wohl lauten. Ich habe ja bereits in meinem Interview berichtet, dass ich einen Falkner für einen Nachmittag begleiten durfte. Ziel war es, Flugfotos von einem seiner jungen, noch unerfahrenen Falken zu erstellen. Jedoch sollte der Tag so ganz anders ablaufen, als geplant….

Wir waren an einem Samstag Nachmittag auf einem freien Feld in der Nähe fernab menschlicher Zivilisation verabredet. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen worden waren, erklärte mir der Falkner, wie er sich das Shooting vorgestellt hat: Er würde den Falken aufsteigen lassen und dann sollte der Falke nach ein paar Flugrunden wieder zurück kommen, um ihn dann im Anflug aus nächster Nähe ablichten zu können.

Gesagt – getan. Ich positionierte mich auf einem kleinen Hügel in der Nähe des Falkners – meine Kamera im Anschlag. Der Falkner lies den Vogel frei und der Falke schraubte sich nach einem kurzen Vorbeiflog an meiner Kamera immer höher in den Himmel.

Soweit ging der Plan auch auf. Jedoch stieg der Falke immer höher und höher.. schließlich war es der erste Flug an diesem Tag. Der Punkt am Himmel wurde immer kleiner, bis er letztendlich nicht mehr zu sehen war.

Als auch nach 5 Minuten noch nichts am Himmel zu erkennen war, und auch der Falke auf keine Anstrengungen des Falkners reagierte, entschloss er sich, den Funkempfänger aus dem Auto zu holen. Der Falke war mit einem Peilsender ausgestattet, der das orten des „Abtrünnigen“ erleichtern sollte.

Wir aktivierten also den Funkempfänger und machten uns auf in Richtung des Signals. Kurz darauf sahen wir am ganz anderen Ende der Wiese einen Schwarm Enten auffliegen, die wir vorher gar nicht wahrgenommen hatten. Der Falke hatte es wohl auf eine der Enten abgesehen.

Künstlerpech

Wir konnten aus der Ferne gerade noch sehen, wie der Falke auf eine der Enten hinabstiess. Die Ente flüchtete (schon halb in den Fängen des Falken) auf einen nahegelegenen Bach. Dort tauchte Sie sofort ab und zog somit den Falken fast komplett unter Wasser. Der Falke musste die Ente wieder aus den Fängen lassen und rettete sich gerade noch wieder an Land, während die Ente nahezu unverletzt davonflog.

Das Gefieder des Falken hatte sich allerdings so mit Wasser vollgesogen, dass der Falke flugunfähig war. Er rettete sich völlig erschöpft auf einen Maulwurfshügel. Zitternd saß er nun dort, bis wir den Falken erreichten und ihn wieder „einsammeln“ konnten.

Damit hatte sich das „Flugshooting“ ersteinmal erledigt. Wir brachen den Termin ab und verabredeten uns für die darauf folgende Woche erneut.

Flugshow – Teil 2

Als wir uns am nächsten Wochenende erneut trafen, berichtete der Falkner, dass der Falke von dem Ereignis mit der Ente so geschockt war, dass er zwei volle Tage nichts mehr gefressen hat. Wahrscheinlich war er „eingeschnappt“, weil er sich so hat vorführen lassen.. eben menschliche Züge !?!

Heute lief aber alles glatt und wir konnten ein paar Flugfotos machen, die ich Euch natürlich hier auch zeigen möchte:

Möchtest du regelmäßig meine besten Foto-Tipps erhalten ? Dann melde dich jetzt an :