Wie du bereits im Beitrag „Zauberhafte Vorfahren“ erfahren hast, geht es hier um meine Urgroßeltern Karl und Berta (das Foto ist natürlich nur ein fiktives KI-Bild).
Zum Ausgleich, das Karl so oft auch zu Hause Kunststücke vorgeführt und die Tricks dahinter nicht verraten hat, hat er meiner Urgroßmutter zum Hochzeitstag eine schöne Kette mit echten Perlen geschenkt. Urgroßmutter hat sich darüber sehr gefreut. Aber gleichzeitig kam ihr auch eine geniale Idee.
Vorab muß ich erwähnen, das sie durch Karls Tätigkeit im Zirkus natürlich auch Kontakte zu Zauberkünstlern hatte. Eines Tages ging sie dann zu einem dieser Kontakte (der Zaubernummern mit Seilen vorführte) und erzählte ihm von dem Problem mit Karl. Nach einigen Überlegungen kam der Zauberer (nennen wir ihn mal „Franz“) auf die Idee, einen Zaubertrick mit Bertas Kette zu machen. Die beiden verabredeten sich dann für die nächste Woche nochmal. Bis dahin wollte Franz das Kunststück fertig gebaut und ausgearbeitet haben.
Nach einer Woche hat Berta den Franz erneut aufgesucht. Sie war schlicht begeistert, was Franz dort geschaffen hatte und konnte es gar nicht abwarten, sich damit bei Karl zu revanchieren. Franz hatte die Kette, die Berta geschenkt bekommen hatte exakt nachgebaut, so das man sie kaum von der echten Kette unterscheiden konnte. Natürlich hatte diese Kette ein kleines Geheimnis.
So kam es, wie es kommen musste. Eines Abends hatte Urgroßvater wieder mal mit einem neuen Kunststück geprahlt. Nach dessen Vorführung nahm Urgroßmutter die (falsche) Kette von ihrem Hals. Es war ein ledernes Doppelband mit 3 größeren weissen Perlen darauf (so wie die echte Kette auch). Sie bat Karl die Hand zu öffnen und ihr entgegen zu strecken. Erstaunt tat Karl, wie ihm geheissen. Urgroßmutter legte ihm die Perlen in die Hand und schloß zärtlich seine Faust, so das die die beiden Bänder jeweils rechts und links aus Karls Hand herunterhingen. Nun nahm sie jeweils ein Ende eines Lederbandes Und legte es über Karls Faust zu einer Schleife zusammen. Sie nahm dann die anderen beiden Enden mit in die Hand, zählte bis drei und zog kräftig an den Enden.
Wie von Zauberhand hatte Urgroßmutter nun die beiden Lederbänder in der Hand und die Perlen befanden sich lose in Urgroßvaters Hand. Als er die Hand öffnete, schaute er verdutzt und war schier sprachlos. Natürlich wollte er den Trick wissen, aber Berta hat diesen Trick nicht verraten. Auch die gründliche Untersuchung der Lederbänder und der Perlen hat Karl nichts gebracht. Und Urgroßmutter behielt ihr Geheimnis bis zu ihrem Tod für sich. Das machte Karl manchmal fast wahnsinnig.. aber er wußte das das die Revanche für sein Verhalten war.
Nun war es aber so, das Berta das Geheimnis weitergeben wollte. Sie schrieb den Trick auf und vererbte dieses Schriftstück samt der Kette einem weiblichen Nachfahren. So geschah es von Generation zu Generation. Leider ist die Original-Kette im Laufe der Jahre durch Umzüge und Kriege verloren gegangen. Die Aufzeichnungen sind jedoch erhalten geblieben. Diese haben wir bei der „Entrümpelung“ eines Kellerraumes gefunden.
Da kam mir die Idee, dieses Kunststück nachbauen zu lassen. Ich war sehr überrascht, das es dieses Zauberkunststück bereits gab. Vielleicht hatte ja der Erfinder seine Aufzeichnungen ebenfalls weitergegeben. Natürlich sind es inzwischen modernere Materialien. Die Lederbänder wurden durch Samtbänder und die Perlen durch Glaskugeln ersetzt. Aber das macht das Kunststück nicht weniger magisch. Also hab ich mir dieses Kunststück besorgt und es ist inzwischen eines meiner Lieblingskunststücke („Großmutters Wunder“) geworden… so schliesst sich der Kreis.
*Dieses ist momentan noch ein Video des Vertreibers.. sobald ich mein eigenes Video einer Vorstellung gedreht habe, werde ich dieses hier einstellen.