Im Gespräch mit.. JENS BURGER

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Jens Burger habe ich persönlich noch nicht kennengelernt. Aber mehrere seiner Werke laufen mir ab und zu über den Weg. Also habe ich Jens gefragt, ob er mir für ein Interview zur Verfügung steht.. und er hat „ja“ gesagt !

Für alle die dich nicht kennen sollten: Jens, wer bist du, woher kommst du und was machst du ?
Ich bin Jens Burger, Jahrgang 68, komme aus Bad Gandersheim; das liegt zwischen Hannover und Kassel. Ich bin Peoplefotograf, Dozent, Grafikdesigner und Musiker.

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Wie bist du zur Fotografie gekommen ?
In meiner Werbeagentur sollten Fotos für einen Optiker gemacht werden und ich hab niemanden gefunden, der das kann. Da hab ich es eben selbst versucht und war sofort Feuer und Flamme… das war 2003 !

Neben der Fotografie machst du ja auch Musik. In welcher Band bist du da zu sehen oder besser gesagt zu hören ?
1989 – 2009 bei „Die Schröders“
Seit 2004 bei „Monsters of Liedermaching“

Wo liegt dein fotografischer Schwerpunkt ?
Ich mache im Kern kreative, inszenierte Peoplefotografie. Von Portrait bis Street. Ich schminke auch mal selbst. Momentan beschäftige ich mich aber auch mit Reisefotografie.

Warum gerade People-Fotografie, was fesselt dich daran ?
Für mich war von Anfang an klar, dass ich mit Menschen arbeiten möchte. Die tun was ich ihnen vorgebe 🙂 Ok. abgesehen von Babys und Kleinkindern. Aber die fotografiere ich ja nicht 🙂

Was ist dein Lieblingsequipment ?
Momentan meine Fujifilm X-T2 und die LED Leuchten von Jinbei.
Ich fotografiere seit langem nur mit Dauerlicht und hab vor 9 Jahren das letzte mal geblitzt 🙂

Was macht für dich ein gutes Bild aus ?
Zuerst einmal: Ein gutes Bild macht nicht die Kamera. Mich fasziniert alles was mich fesselt. Fotos, die außerhalb der Norm sind, schöne Farben, schöne Stimmung, schöne Idee… what ever.

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Findest du es wichtig, die eigenen Bilder auch zu drucken ?
Geht so. Für mich müssen Drucke immer sehr groß sein und ich hab nicht so viele freie Wände. Ich mache sowas eigentlich nur für Bücher und Ausstellungen etc.

Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben als Fotograf aus ?
Ich fotografiere eigentlich täglich. Sehr oft im Studio gebuchte Shootings. Entweder arbeite ich mit Profimodels, die mich für kreative Sedcard-Shootings buchen, oder sehr gern auch den ganz normalen Menschen von nebenan, der schöne Bilder von sich haben möchte.

Ich arbeite mit unterschiedlichen Visagistinnen zusammen, arbeite ansonsten aber auch gern allein. Eine Assistenz ist nichts für mich.

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Seit 2012 bist du ja offiziell Influencer bei Adobe. Was genau müssen wir uns darunter vorstellen ?
Adobe (besser gesagt ein paar Mitarbeiter) mögen mich und haben vorgeschlagen mich zu unterstützen. Ich benutze Adobe Photoshop bereits sein 1995 und mache eigentlich nichts anders als sonst. Ich bin ja kein großer Composer oder Trickser. Ich bin Fotograf und natürlich bestrebt gleich ein gutes Bild zu schießen. Für den Feinschliff nutze ich Adobe Produkte wie Photoshop und Lightroom.

Was war die verrückteste Geschichte, die du bei der Erstellung deiner Bilder erlebt hast ?
Es ist eigentlich meistens irgendwie verrückt 🙂 Und mit „das beste / größte / wichtigste“ gibts da eigentlich nicht. Eine kleine Geschichte vielleicht:

Ich war mal bei Sturm und Regen an einem großen See in Österreich und wollte ein Model stehend in einem Boot fotografieren. Ich dachte, das wir da so easy mit zwei Ruderbooten rauspaddeln können und ich dann das Model von einem zum anderen Boot fotografieren könnte. Der Bootsverleiher hat das aber nicht erlaubt. Er sagte dass das bei dem Wetter viel zu gefährlich sei und wir zudem mindestens 3 Stunden bis zur Mitte des Sees rudern müssten… Das Ende vom Lied: Er hat uns und das Ruderboot dann mit einem Motorboot hinausgeschleppt und alles überwacht. Ich hab mich da ganz schön verschätzt. Allein die Strecke mit dem Motorboot hat fast 20 Minuten gedauert 🙂

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Hast du eine deiner Fotografien vor Augen bei der du sagen würdest, Ja, das ist meine beste Aufnahme ?
Ich glaube dass sowas nur ein Fotograf beantworten kann, der erst seit einem Tag fotografiert.

Hast du ein bestimmtes Motiv im Kopf, welches du 1x im Leben fotografieren möchtest, aber bislang noch nicht gemacht hast ?
Puh… wenn, dann hätte sowas mit einer ungewöhnlichen Location zutun. In einem fernen Land vielleicht, oder Politiker beim Unterzeichnen des Weltfriedensvertrages…. 😉

Wieviel Zeit investierst du im Schnitt für die Nachbearbeitung deiner Bilder am Computer ?
Max. 20% des Gesamtaufwandes.

Welches ist deine liebste Webseite / Blog über Fotografie ?
Ich mag den Reiseblog „Viel Unterwegs“.

Wieviel Zeit investierst du für Social Media ?
Viel zu viel und doch scheinbar viel zu wenig. Im Vergleich zu meinen befreundeten Kollegen mache ich quasi NIX. Das sieht man an meinen Follower-Zahlen. Ich mache momentan am meisten auf Instagram.

Wo zeigst du deine Bilder am liebsten ?
Online. Da hat man dann gleich ein unmittelbares Feedback. Ich werde gern gelobt. Ich mag es wenn jemand sagt „das hatter feiiiiiin gemacht…“ 😉

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Du bist ja seit einiger Zeit auch als Coach, Dozent und Trainer unterwegs. Was bringst du den Menschen bei und wo kann man nähere Infos darüber finden ?
In meinen Workshops geht es in erster Linie um Kreativität und um die Überwindung der Technik / des Equipments zugunsten der Idee und der Kunst. Ich versuche meinen Leuten zu vermitteln, dass es nicht in erster Linie darauf ankommt WIE / WOMIT man fotografiert, sonder WAS und WARUM.

Eigene Workshops mache ich momentan garnicht mehr so viel. Die Organisation von Tourneen ist mir einfach zu nervig 🙂 Fotoclubs und Veranstalter können mich aber ganz easy buchen. Auch Einzelcoachings mache ich sehr gern. Infos zu meinen aktuellen Workshops gibts bei mir auf der Website unter http://www.jensburger.de

Gibt es zum Schluß noch einen Tip, den du gerne an andere Fotografen weitergeben würdest ?
– JEDES SHOOTING SOLLTE EIN ABENTEUER SEIN
– EIN GUTES FOTO MACHT NICHT DIE KAMERA

Vielen Dank für diesen Einblick in deine Welt der Fotografie, Jens (Burger) !

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