Im Gespräch mit.. JESSICA KROLL-HOLTMANN

Ich habe JESSICA KROLL-HOLTMANN auf einem Workshop im Martha in Herford kennengelernt. Bei unserer Unterhaltung ging es natürlich auch um Fotografie. Schnell stellte ich fest, dass Jessica eine besondere Art der Fotografie betreibt. Doch ich will nicht zuviel vorab verraten.

Wer bist du, was machst du beruflich ?
Ich bin aus Dortmund, habe in Detmold Innenarchitektur studiert und viele Jahre ein Möbelgeschäft in Dortmund besessen. Zwischendurch habe ich eine sechsteilige Einrichtungssendung für den WDR moderiert („Räum dein Leben auf“) und bin vor 5 Jahren nach Bielefeld gezogen. Ich kümmere mich um Hund und Haus und engagiere mich sowohl politisch als auch fotografisch für die Gleichberechtigung.

Was genau fotografierst du ?
Ich fotografiere Puppen d.h. „Barbie“ und „Ken“ sind meine Protagonisten, allerdings nicht so wie man sie von früher kennt. Da ich immer fand, dass die beiden optisch nicht zu einander passen, habe ich sie direkt mal geoutet und fotografiere entweder „Ken’s“ oder „Barbies“. Um vom altmodischen Image wegzukommen verändere ich die Gesichter und Körper: 3-Tage-Bart, ein bisschen mehr Bauch, neue Frisuren und modernere Kleidung… kleine Smartphones und Kameras dürfen auch nicht fehlen! Ich bastele mit Knete und Pappe und verändere Dinge bis sie passen.

queerdolls

Wie bist du zu dieser Art der Fotografie gekommen und was reizt dich daran ?
Da ich oftmals Urlaubsbilder so langweilig finde, hatte ich mir vor ein paar Jahren überlegt irgendetwas zu integrieren. Ich versuchte es mit zwei „Ken’s“. Inzwischen habe ich ca. 80 Puppen. Es macht mir so unglaublich viel Spaß, dass es zu einer Passion geworden ist. Hier kann ich meine Liebe zu einrichten und arrangieren bis ins Detail ausleben.

Findest du es wichtig, die eigenen Bilder auch zu drucken ?
Da die Bilder inzwischen auch recht gut ankommen, lasse ich viele Abzüge in 30×40 cm bzw. im Quadrat erstellen um sie zu präsentieren. Idealerweise passen sie dann perfekt in Ikeas Ribber-Rahmen, da sie mit Passepartout noch recht erschwinglich sind. Für 2018 plane ich auch Ausstellungen.

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Was war die verrückteste Geschichte, die du bei der Erstellung deiner Bilder erlebt hast ?
Verrückte Geschichten? Nicht wirklich, aber es ist immer wieder niedlich wenn Kinder vor der Tür stehen und fragen ob wir zusammen spielen…

Was ist dein nächstes Projekt ?
Mein aktuelles Projekt ist ein Online-Adventskalender mit 24 winterlichen Situationen. Vom „Uglychristmassweater“ bis zum Weihnachtsfrühstück im Bett oder dem Nikolaus in rotem Latex-Dress !

Hast du eine deiner Fotografien vor Augen bei der du sagen würdest, Ja, das ist meine beste Aufnahme ?
Die drei hier abgebildeten Fotos gehören zu meinen Favoriten.

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Hast du ein bestimmtes Motiv im Kopf, welches du 1x im Leben fotografieren möchtest, aber bislang noch nicht gemacht hast ?
Mein Wunsch wäre sowohl mit Puppen als auch ohne, das Polarlicht zu sehen und auch zu fotografieren.

Wo zeigst du deine Bilder am liebsten ?
Mein Favorit ist Instagram, gefolgt von Facebook… freue mich aber auch riesig wenn ich bei meinem Hausarzt im Wartezimmer meinen Kalender sehe.

Du hast ja auch liebevoll gestaltete Kalender, Postkarten und Magnete in deinem Portfolio. Wo können Interessenten diese erwerben und auch noch mehr über dich erfahren ?
www.queerdolls.de

Gibt es noch etwas, was du den Lesern mitteilen möchtest ?
Ich freue mich sehr über Feedback, gerne auch bei einer Tasse Kaffee.

Jessica, vielen Dank für dieses Interview und weiterhin viel Spaß an deiner Art der Fotografie !

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