Im Gespräch mit LASSE BEHNKE (lassedesignen)

Lasse ist mir immer wieder durch seine eindrucksvollen Bilder und Stockfotos aufgefallen. Um so mehr freut es mich, dass Lasse sich für ein Interview zur Verfügung gestellt hat !

Lasse, wie war dein Werdegang, denn du warst ja nicht immer Fotograf
Das ist absolut richtig. Eigentlich bin ich gelernter Mediengestalter aber die Fotografie und vor allem die Bildbearbeitung haben mich irgendwann während meiner Ausbildung gepackt und nicht mehr losgelassen. Nach der Ausbildung habe ich mich selbstständig gemacht und am Anfang noch etwas mehr im Designbereich gearbeitet. Mit der Zeit habe ich mich dann aber immer weiter davon entfernt und mache jetzt eigentlich nur noch das was mir am meisten Spaß macht, also Fotografie und Bildbearbeitung.

Hast du den Schritt in die Selbstständigkeit jemals bereut?
Nein zu keinem Zeitpunkt. Am Anfang war es natürlich sehr nervenaufreibend denn ich hatte von vielen Dingen die mit der Selbstständigkeit zusammenhängen, wie zum Beispiel Steuern und Versicherungen, einfach keine Ahnung. Über die Jahre wächst man aber auch dort hinein und wird entspannter.

Ich liebe es selbstständig zu sein und mir meine Zeit einteilen zu können und natürlich mag ich auch meine Arbeit die mir aber eigentlich fast nie wie Arbeit vorkommt.  Das Aufstehen am Morgen fällt mir absolut nicht schwer. Und ich weiß es wirklich zu schätzen, dass ich davon auch noch gut leben kann.

Was ist dein innerer Antrieb zu fotografieren?
Eigentlich müsste die Frage heißen „Was ist dein innerer Antrieb um Fotos zu bearbeiten“, denn genaugenommen ist die Fotografie für mich mehr Mittel zum Zweck und die Bearbeitung ist meine Leidenschaft. Es macht mir einfach großen Spaß etwas neues zu erschaffen und verschiedene Bilder zu kombinieren. Diese Kombinationen sind oft surreal was dem Ganzen dann auch noch eine besondere Note verleiht.

Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben als Fotograf/Bildbearbeiter aus?
Ein ganz typischer Tag bei mir ist eigentlich nicht besonders spannend, zumindest für Außenstehende, denn ich sitze dann überwiegend vor dem Rechner und bearbeite Fotos. Ich bin kein Fotograf der jede Woche mehrere Shootings macht sondern sich eher auf 3-4 im Monat beschränkt und sehr lange davon zehrt. Da fast jedes meiner Bilder mehrere Stunden Bearbeitungszeit benötigt habe ich auch gar nicht die Zeit so viel zu fotografieren.

Da ich in letzter Zeit auch häufig Workshops gebe und Vorträge halte komme ich aber auch oft genug vor die Tür. 😉

Hast du eine deiner Fotografien vor Augen bei der du sagen würdest, ja, das ist meine beste Aufnahme (und würdest die hier zeigen)?
Ehrlich gesagt tue ich mich schwer mit dem Thema „Lieblingsbild“ denn das ändert sich einfach zu häufig bei mir. Meistens ist es eins der letzten Bilder die erstellt habe. Da ich aber aktuell versuche mir das Programm Cinema 4D (3D-Programm) beizubringen und ich dementsprechend im Moment sehr viel damit arbeite würde ich nun doch eher auf ein älteres Bild zurückgreifen, dass mir gut gefällt. Meine 3D-Künste sind nämlich noch nicht so weit, dass ich da von „Lieblingsbildern“ sprechen kann. 😉

Das ausgewählte  Bild stammt aus dem letzten  Sommer und gefällt mir nach wie vor richtig gut. Außerdem ist es mir gerade vor Augen, da ich in nächster Zeit ein Tutorial dafür aufnehmen werde. Ob es meine beste Aufnahme ist sollen andere entscheiden.

Was war die verrückteste/interessanteste Geschichte, die du mit deinen Bildern erlebt hast ?
Da würde ich eher von Geschichten sprechen die ich „durch“ die Erstellung meiner Bilder erlebt habe.: Als Stockfotograf bekommt man normalerweise nur sehr wenig davon mit,  wer deine Bilder kauft und wo sie verwendet werden und das kann schon ein bisschen frustrierend sein.

Ich habe da das Glück, dass mittlerweile sehr viele Menschen meine Bilder überall in der Öffentlichkeit erkennen und mir das entdeckte Medium auch sehr oft abfotografieren und schicken. Wenn ich darüber nachdenke ist das schon eine tolle Sache und irgendwie ein bisschen verrückt wie sich alles entwickelt hat! 🙂

Du bist ja sehr erfolgreich in der Stockfotografie unterwegs. Magst du uns ein bischen was darüber erzählen ?
Klar gerne: Ich verkaufe meine Werke schon seit 2009 über verschiedene Agenturen und verdiene seit 2011 den Großteil meines Lebensunterhalts mit diesen Verkäufen. Scheinbar passen mein Bildstil und der Geschmack vieler Menschen ganz gut zusammen. Ich denke, es gibt kaum einen Job in der Fotografie der so viele kreative Freiheiten mit sich bringt wie der eines Stockfotografen. Habe es nie bereut den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt zu haben.

Eine Leidenschaft, die du ja immer wieder perfektionierst, ist die Bildbearbeitung. Wieviel Zeit investierst du im Schnitt für die Nachbearbeitung deiner Bilder am Computer ?
Eine Frage die mir sehr oft gestellt wird und die ich nie wirklich präzise beantworten kann, denn das kommt immer ganz auf das Bild an. Ich denke im Durchschnitt sind es 4-5 Stunden aber eben oft auch sehr viel mehr. Übrigens geht die meiste Zeit oftmals gar nicht für die eigentliche Bearbeitung drauf sondern für die Recherche der richtigen und passenden Bilder für meine Bildidee.

Findest du es wichtig, die eigenen Bilder auch zu drucken?
Ja finde ich ! Zumindest seine Lieblingsbilder. Ich habe immer einige meiner liebsten Werke in meinem Studio auf Leinwand „ausgestellt“. Ein Bild gedruckt in der Hand zu halten, ist immer etwas komplett anderes als es nur auf dem Bildschirm zu sehen. Durch den Druck wird es etwas reales „Anfassbares“ und das lässt die Bilder sehr viel wertiger erscheinen in meinen Augen.

Es wäre spannend zu wissen, wer deine fotografischen Vorbilder sind..
Ich bin großer Fan von Uli Staiger und Frederic Schlosser wenn es um die deutschen Künstler geht. Im internationalen Bereich würde ich Erik Johansson, Dean Bradshaw und Erik Almas nennen. Natürlich gibt es noch zahllose weitere Künstler die ich bewundere. Für mich ist es immer sehr wichtig einer großen Bandbreite an Künstlern zu folgen damit ich nicht irgendwann zu einer Kopie werde.

Was sind deine Ziele für die nächsten –sagen wir 3- Jahre ?
Mein Ziel ist es vor allem mich weiterzuentwickeln, sowohl meine Bilder als auch mich selbst. Dabei ist es mir immer das Wichtigste zufrieden zu bleiben und den Spaß an meiner Arbeit zu bewahren.

Behnke

Gibt es zum Schluß noch einen Tip, den du gerne an andere Fotografen weitergeben würdest ?
Habt immer Spaß an eurer Arbeit und bildet euch ständig weiter. Wenn ihr Erfolg haben wollt, werdet Spezialist in dem was ihr am liebsten macht.

Lasse, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg in deinem Business !

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